Samstag, 16. August 2014

Der "Golden Circle"

Am Vorabend sind Tabea und Lena angekommen und haben eine Nacht in Solheimatunga übernachtet. Am nächsten und letzten Morgen machten wir uns dann gemeinsam auf den Weg Richtung Reykjavik bzw. mit Abstecher zum Golden Circle.
Da die beiden Mädels aber nicht viel vom Süden gesehen haben, zeigte ich ihnen im Schnelldurchlauf Vik und die Papageientaucher auf Dyrholaey.  
Um 11.30Uhr machten wir uns dann nach einem schnellen Tschüss-Sagen im Gästehaus auf den Weg Richtung Selfoss. Von dort aus bogen wir auf der 35 auf den Golden Circle.
Unser erster Stopp sollte der Krater Kerið sein. Nach einer kleinen Wanderung ging es dann weiter, vorbei an Skáholt und Reykholt zum Gulfoss, dem „Goldenen Wasserfall“, der über zwei Kaskaden 32m hinabstürzt. Da wir an diesem Tag super Glück mit dem Wetter hatten, konnten wir so auch den wunderschönen Regenbogen und die riesigen Wassermassen sehen.
Vom Gulfoss ging es 10km auf der gleichen Straße wieder zurück zum Geysir - Gebiet mit dem berühmten Geysir Strokkur, der ca. alle 5min ausbricht. Dieser Geysir ist der einzige Geysir, der noch aktiv ausbricht, alle anderen sind bereits erloschen, jedoch kann man an Dampfquellen und den blauen Heißwasserbecken erkennen, dass es unter der Erde immer noch ziemlich „warm“ ist.
Der Geysir war ein unglaubliches Naturschauspiel, an dem man so nah dran sein kann. Es wird einem wirklich bewusst zu was die Natur fähig ist ( ok, das sieht man manchmal auch an unschöneren Beispielen ) und ich hätte mir noch stundenlang weitere Ausbrüche anschauen können und wäre jedes Mal wahnsinnig beeindruckt gewesen.
Aber wir mussten weiter. Damit aus unserer Tour ein Circle wurde fuhren wir nun zuerst über die 37, später über die 36, durch den Nationalpark Þingvellir zurück Richtung Reykjavik.
Wir hielten aber nochmal für ca.30min am See von Laugarvatn und genossen die schöne Sonne. Von dort aus ging es weiter zum Nationalpark, wo wir am wunderschönen See Þingvallavatn zu Abend aßen ( naja, das Abendbrot bestand ehrlich gesagt aus Keksen, Crepes, Kartoffeln und Toastbrot - das Ambiente machte das aber locker wieder weg ! )
Vom See brachen wir auf und stoppten kurzfristig an einem Parkplatz um zu der berühmten Kirche mit den Gästehäuschen zu laufen. Gleich fühlten wir uns wie in einem Zwergenland :D 
Leider hatten wir nicht noch mehr Zeit um uns dort mehr anzuschauen. Stattdessen ging es das letzte Stück zurück nach Reykjavik, wo wir gleich weiter nach Keflavik fuhren. Kurz noch ein kleiner Einkaufs- und Tankstopp, dann waren wir auch schon am Flughafen.
Nach einem kleinen Schock ( 27kg !!!! ) musste doch umgepackt werden, verlief aber dann problemlos. Um 00.45Uhr hieß es dann : AB NACH WIEN, TSCHÜSS ISLAND !

Blick von Dyrholaey auf Felsnadeln von Vik und Reynisfjall


Krater Kerið



Langjökull

Gullfoss
Geysir- Gebiet








Þingvallavatn

Kirche mit Gästehäuschen von Þingvellir



Gästehäuschen

Sonntag, 10. August 2014

Vestmannaeyjar

Nach getaner Arbeit wurde ich von Elín nach Landeyjahöfn zum Hafen gefahren, wo ich dann die Fähre nach Heimaey, der Hauptinsel ( und der einzig bewohnten Insel ) von Vestmannaeyjar, nahm. Die Fahrt dauerte ca. 40min und unterwegs konnte man schon diverse Papageientaucher sehen :) 
Angekommen auf Heimaey machte ich mich zuerst auf die Suche nach einem Supermarkt um meinen Zuckerhaushalt bzw. Schokoladenbedarf wieder einigermaßen zu decken.
Da mir eine Bootstour rund um die Insel sehr empfohlen wurde, überbrückte ich die Zeit bis dahin mit einem kleinen Stadtrundgang in Vestmannaeyjabær ( sehr überschaubar, aber ganz niedlich ). 
Leider fing es pünktlich zu Beginn der Bootstour an zu regnen und hörte die nächsten 1,5 Stunden auch nicht mehr auf, was zur Folge hatte : Durchweichte Schuhe --> nasse Füsse, nasse Kamera und völlig durchgefroren. 
Die Halsschmerzen ( die eigentlich schon am abklingen waren ) waren also wieder da, genauso wie der Husten. Also musste erstmal etwas warmes zu Trinken her. 
Mehr oder weniger gestärkt machte ich mich dann nochmal auf den Weg zu einer kleinen Stabkirche am östlichen Rand des Hafens. Diese war ein Geschenk der Norweger - sehr freundlich !
Da ich immer noch Zeit hatte bis die Fähre wieder zurück fuhr, machte ich mich auf den Weg zu dem Eldfell ( = Feuerberg ) - Vulkan, der  völlig überraschend 1973 aus der Erde bzw. dem Meer herausgeschossen kam. Durch diese Eruption hat sich die Insel um 2,5km² vergrößert mit einer riesen Lavafläche. Echt Wahnsinn, vorallem wenn man bedenkt, dass das gerade mal vor 40 Jahren passiert ist..
Um 20.30Uhr fuhr die letzte Fähre pünktlich wieder zurück zum Festland, wo ich wieder von Jónas abgeholt wurde.

Vestmannaeyjar


Lanðarkirkja


Bootstour




Die wirtschaftliche Grundlage von Vestmannaeyjar : Fischerei

Haus zur Erinnerung an die Katastrophe von 1973

Vestmannaeyjabær


Freitag, 8. August 2014

Wasserfälle, Wasserfälle, Wasserfälle

An meinen zweiten und letzten freien Tag machte ich mich dieses Mal alleine auf den Weg nach Skógar ( dieses Mal wusste ich GENAU wann der letzte Bus weiter als Skógar fuhr.. ) Das Wetter war ausnahmsweise mal super ( super heißt strahlend blauer Himmel ). 
Zuerst verbrachte ich einige Zeit am berühmten Wasserfall Skógafoss. Dessen Legende besagt, dass hinter dem Wasserfall ein Schatz versteckt liegt, der aber zu früh gefunden wurde und so nur der Griff der Goldkiste gefasst werden konnte, bevor er wieder dahinter verschwand. Die Goldkiste liegt daher noch hinter dem Wasserfall und an sonnigen Tagen kann man durch einen Regenbogen das Leuchten der Schatzkiste erkennen.  
Nach 527 Stufen hatte ich dann die Aussichtsplattform erreicht. Puuh ! 
Weiter ging es von dort aus den wunderschönen Wanderweg entlang. Der ganze Fimmvörðuháls ist 25km lang und geht von Skógar, zwischen dem Eyjafjallajökull und Myrdalsjökull hindurch, bis nach Þórsmörk. Natürlich bin ich nicht die ganze Strecke gelaufen ( mit meiner Erkältung erst recht nicht ). Trotzdem konnte ich viele viele Wasserfälle sehen und natürlich auch den berühmt berüchtigten Eyjafjallajökull. Der Wanderweg ist nicht besonders schwer ( jedenfalls nicht bis dahin wo ich gekommen bin ) trotzdem geht es durch kleine Bäche, hoch und runter über Stock und Stein. 
Nach 3,5 Stunden habe ich mich wieder auf den Rückweg gemacht, der logischerweise schneller ging ( da bergab ). In einem kleinen Restaurant mit Blick auf den Wasserfall habe ich dann noch eine Kleinigkeit gegessen, bevor ich dann um 20Uhr wieder mit dem Bus ( ja, diesmal mit dem Bus ) nach Hause gefahren bin. 



The chest in  Þrasi's secret lair 
Under the Skógar waterfall 
Rewards the one who ventures there
With endless riches, great and small.




Skógafoss





Eyjafjallajökull


Ein Ecken-Wasserfall




Donnerstag, 7. August 2014

Vive la France !

Hveragerði - die Blumenstadt

2 Tage frei ! Juhuu ! Irgendwie hat mich aber doch eine schöne fette Erkältung erwischt ( musste ja kommen ), sodass Montag Nachmittag nach der Arbeit erstmal geschlafen werden musste. Dienstag war ich dann schon „etwas“ fitter, doch weder Coralie noch ich hatten riesen Lust auf große Wandertouren. So strichen wir den Plan nach Þórsmörk zu fahren schnell wieder. Zufällig hatte ich im Reiseführer etwas über eine STADT in der Nähe von Reykjavik gelesen, wo man sogar in einem heißen Fluss baden konnte. Hörte sich für uns leicht Kränkelnde schon besser an. Lustigerweise trafen wir im Bus wieder die zwei Belgier, die wir auf dem Weg nach Skaftafell kennengelernt hatten. ( naja, so selten wie die Busse hier fahren ist die Chance doch recht hoch - lustig war es aber trotzdem ! ).Durch geothermale Energie können in Hveragerði Tomaten, Gurken und Paprika angepflanzt werden, aber auch Bananenstauden, Kaffeesträucher, Feigenbäume und diverse Schnittblumen werden in Gewächshäusern angebaut, die durch unterirdische Rohrleitungen erhitzt werden. 
Angekommen steuerten wir als allererstes das Shoppingzentrum an. Ja, Shoppingzentrum !!! Doch schnell stellten wir fest, dass Isländer unter einem „Shoppingzentrum“ doch etwas anderes verstehen als wir. Aber wenigstens gab es einen Supermarkt, eine Post und einen Bäcker. Gestärkt und mit einer Flasche Brennivin ( Schnaps ) im Gepäck ( hihi ) machten wir uns dann auf in Richtung heißer Fluss. Doch schnell stellten wir fest, dass das doch noch ein ganzes Stück zu laufen ist und so stellten wir uns an die Straße und zur Überraschung wurden wir doch recht schnell mitgenommen. Vom Parkplatz hieß es dann nochmal ca. 3km ( hauptsächlich bergauf ) wandern. Gut, dass Wandern eigentlich nicht auf unserem Programm stand. Aber, wir wollten ja schließlich zum heißen Fluss. Begleitet durch tausend Fliegen, Schwefelgestank ( Solfataren ) und ca. 15%-ige Steigung des Weges waren wir recht schnell genervt, wollten aber unbedingt ins warme Wasser. Nachdem wir dann durch ein riesiges Matschfeld laufen mussten ( die Brücke haben wir dann erst auf dem Rückweg gesehen ) war die Laune ganz weg. Zum Glück trafen wir dann aber Erik, einen Dänen, der auch auf der Strecke unterwegs war, von dem heißen Fluss aber noch nie gehört hatte und dementsprechend rein badetechnisch nicht vorbereitet war. Trotzdem schloss er sich uns recht schnell an. Nach einem Deal, Handtuch gegen Fahrt nach Hveragerði, war auch die Rückfahrt gesichert. Leider blieb uns nur etwa eine halbe Stunde im warmen Wasser, dann mussten wir auch schon wieder zurück. Zum Glück ging es diesmal aber bergabwärts. Was wir aber noch nicht wussten : Die Rückfahrt sollte sich noch schwieriger gestalten als geplant. Den Bus in Hveragerði bekamen wir problemlos und in Skógar kamen wir auch recht pünktlich um 22.30Uhr an. Doch Skógar liegt ca. 10km von Solheimatunga entfernt und uns wurde eigentlich versichert, dass es einfach sein wird jemand zu finden, der weiter vom Campingplatz in Richtung Vik fährt. Pustekuchen !
Über eine halbe Stunde standen wir an der Hauptstraße und die wenigen Autos die überhaupt vorbeikamen hielten natürlich nicht an. Blöderweise war auch noch Coralie’s Handyakku alle, sodass wir keine Nummern hatten. Aus reiner Verzweiflung gingen wir zurück zum Campingplatz, wo natürlich schon alles ruhig war und fast alle schliefen. Noch ca. 10 Leute saßen in dem Cafe und wir warteten einfach bis die nach und nach rauskommen würden. Wir spekulierten, dass spätestens jemand vom Personal uns mitnehmen könnte.
Die ersten Leute die rauskamen waren natürlich Camper und wollten logischerweise nicht nocheinmal wegfahren. Die letzte Gruppe- eine Gruppe Franzosen- konnte Coralie so lange bequatschen, bis wir endlich zu acht in einem Camper saßen und sie uns die viertel Stunde nach Hause fuhren. Als Dankeschön bekamen sie eine Karte von Vik inklusive Tipps. 
Die Franzosen : unsere Retter des Tages ! Vive la France !

Gewächshäuser in Hveragerði

Reykjadalur


Ziel : heißer Fluss !



Eyjafjallajökull


Seljalandsfoss